Beschreibung
der Autoren:
"Ein
taktiles Interface gegen die Körper- losigkeit der Netzwelten:
zwei Holzstege im öffentlichen Raum, bereit zum Massen- auftritt.
Jeder Druck erzeugt einen Gegen- druck, der auf der anderen Seite
durch- schlägt. Es pocht von unten, die Latten heben sich,
Kraftübertragung übers Netz.
In den beiden in die Installation einge- bundenen Städten -
im konkreten Fall Linz und Budapest - ist jeweils ein 1,5 Meter
breiter und 20 Meter langer Holzsteg auf einem öffentlichen
Platz installiert. Betritt eine Person diesen Steg, löst sie
durch ihr Eigengewicht einen Impuls aus, der mittels Datenleitung
in die andere Stadt übertra- gen wird. Dort hebt ein pneumatischer
Hubkolben das entsprechende Brett um Zentimeter.
Das Spüren als elementare Erfahrung (bump I: heftig stoßen,
anprallen; bump into (fig.): jemanden zufällig treffen) gibt
ein Gefühl für Entfernung und Nähe. Durch Medien
übertragene Liebesgrüße oder
Be- schimpfungen sind nur eine Lächerlichkeit
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im
Vergleich zu
einer zärtlichen Umarmung oder einer schallenden Ohrfeige.
bump erzeugt eine Unebenheit (bump II: Beule, Höcker) im städtischen
Interface, eine Stelle, an der es keinen sicheren Boden unter den
Füßen gibt. Ein Lattenrost auf dem Asphalt - vielleicht
eine Baugrube? Da klopft es von unten, die Latten heben sich. Unten
ist eine andere Stadt, spiegelbildlich dieselbe Unebenheit, angebunden
über eine Datenleitung. Was spielt sich dort ab? Ein gleichgültiger
Massenauftritt, Getram- pel von Hunderten Füßen zur Stoßzeit?
Dagegen spät nachts: zwei Paar, drei Paar Füße.
Ein wahrnehmbarer Rhythmus. Viel- leicht eine Botschaft? Oder nur
ein Spiel? Wir empfinden die Illusion der Nähe: Direkt unter
dem Brett, das sich hebt, vermuten wir eine Kraft, die der unseren
gleicht. Aber dort ist der Apparat, der Hubkolben, das Steuerventil,
der Sensor. Die Nähe ist nur Schein, die Distanz ist nicht
auf- gehoben. Das dünne Fichtenbrett ist eine
Wand, Hunderte Kilometer dick (bump III: ~ of locality: Ortssinn).
Ausder beiläufigen
Begegnung wird eine bleibende Irritation
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