Description
of the authors:
"In
Sutton Walk haben wir uns 1999 mit dem durch das Verschwinden des
Autors frei gewordenen Raum mittels Techniken der digitalen Bildmanipulation
auseinan- dergesetzt: Sutton Walk, eine zwischen Londons Bahnhof
Waterloo und der City liegende Fußgängerverbindung, sollte
als Wegstrecke deutlich gemacht und attrak- tiver gestaltet werden.
Das entwickelte Projekt fokussiert auf eine Überhöhung
des Potentials des Orts, das vor allem in seiner Nicht-Formulierung
bei gleichzeitiger tägli- cher Nutzung liegt. Die Strecke sollte
als eine Reihe aus Licht- und Projektions- wänden, die den
Passanten auf ihrem Weg folgen oder ihnen vorausgehen, neu ge- dacht
werden. Dazu wurden Videokameras und Projektoren entlang des Sutton
Walks vorgesehen, die Passanten aufzeichnen und ihren Weg auf denselben
räumlich und zeitlich versetzt projizieren. Die piktoriale
Vervielfältigung des fragmen- tierten Wegs und der programmierte
Fluss von verteilten und wiederholten Blicken konstituieren
eine
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Art
von permanenter Präsenz. Das
Projekt reflektiert die Mechanismen einer dominan- ten Überwachungskultur,
in der Kameras zunehmend die Aufgabe übernehmen, die Stadt
und ihre Aktivitäten für uns zu sehen, zum Schutz vor
Verbrechen oder als voyeuristisches Instrument in Big- Brother-Manier.
Diese Aufgabe wird den auf ihrem Weg beobachteten und gefilmten
Passanten live zurückgegeben: Es gibt hier keine versteckten
Beobachter und keine verdächtigen Subjekte, keine Mutmaßun-
gen über eine authentische Vergangenheit zum Schutz vor einer
unsicheren Zukunft und keine kohärenten Autoren, die sich im
öffentlichen Raum stellvertretend für uns verewigen. Die
permanente Veränderung der Stadt durch die Aktivitäten
ihrer Besucher und Bewohner wird zu einem kontinuierlichen Übersetzen
und zu einem Lesen dieser Aktivitäten. Sie bewegt sich von
der im Bild manifesten Einschreibung zu einer riskanten
Tat, von Produkt, Ware und Gut zu einem offenen Akt."
(ThinkArchitecture)
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